Bist du der Meinung, der Weg zu deinem Traumjob läuft über öffentliche Stellenanzeigen? Tatsächlich ist die Chance dafür kleiner, als du vielleicht glaubst! Viele Stellen werden auf dem sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt vermittelt – also „unter der Hand“.
Bist du nicht Teil eines Netzwerks, erfährst du nicht einmal von den vielen großartigen Möglichkeiten, die sich dir bieten würden.
Apropos Netzwerk: Dieses ist hier entscheidend. Kannst du nämlich dein Netzwerk für die Jobsuche nutzen, steigen deine Chancen auf eine Anstellung erheblich – nicht zuletzt spricht man auch von Vitamin B für die Jobsuche. Gerade, wenn du als Führungskraft bei einem Unternehmen einsteigen möchtest, ist das Netzwerk einer der wichtigsten Einflussfaktoren.
Was du tun kannst, um deine Erfolgschancen zu steigern, erzähle ich dir im Folgenden.
Was ist dein (berufliches) Netzwerk?
Dein Netzwerk besteht aus allen Menschen, mit denen du Kontaktdaten ausgetauscht hast. Dazu zählen also Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, aber eben auch Menschen, mit denen du beruflich zu tun hattest, wie beispielsweise:
- Kollegen
- Mitarbeiter
- Chefs
- Personaler
- Recruiter / Headhunter
- Kunden
- Dienstleister / Lieferanten
Nicht jeder Mensch in deinem Netzwerk wird dir bei der Jobsuche gleich behilflich sein können. Darum schauen wir uns zunächst an, welche Rollen deine Kontakte für deine Karriere spielen können und wie du sie ganz konkret für die Jobsuche einbinden kannst.
Welche Rollen gibt es in deinem Netzwerk
Zunächst ergibt es Sinn, alle Personen in deinem Netzwerk aufzuteilen. Entscheidend hierfür ist, wie sie dir konkret weiterhelfen können. Das kommt sehr stark auf die Position des Einzelnen an und wie er/sie zu dir steht.
Im Folgenden gebe ich dir eine Übersicht über einige dieser möglichen Rollen, wobei die meisten deiner Kontakte wahrscheinlich nicht nur eine, sondern mehrere davon einnehmen können:
- Potenzielle Arbeitgeber
Diese Gruppe ist am einfachsten erklärt. Solche Personen in deinem Netzwerk sind vielleicht als Chef, Führungskraft oder Personaler in einem Unternehmen tätig, für das du dich interessierst. Sie sitzen damit direkt an den entscheidenden Schalthebeln, um dich unkompliziert und zeitnah einzustellen.
Diese Kontakte sind daher auch mit am wertvollsten von allen. Je mehr potenzielle Arbeitgeber du bereits in deinem Jobsuche-Netzwerk hast, desto schneller wirst du in der Regel auch deine Karriere voranbringen können.
WICHTIG: Nie direkt nach einem Job fragen. Netzwerkgespräche haben immer eher einen Informationscharakter. Besser sind Fragen wie: Wo bei euch im Unternehmen könnte jemand mit meinen Qualifikationen gebraucht werden. Oder: Ich bin auf der Suche nach einer Position als XY. Wen könnte ich bei Ihnen in der Firma mal ansprechen.
- Multiplikatoren / Wegbereiter
Diese Personen können dich vielleicht nicht direkt einstellen, haben aber ein großes Netzwerk und ggf. einen guten Draht zu potenziellen Arbeitgebern, die nicht Teil deines eigenen Netzwerks sind. Du wirst überrascht sein, wie viele zu dieser Gruppe zählen. Es lohnt sich, in deinem Netzwerk am Ball zu bleiben und zu verfolgen, wer wo gearbeitet hat oder anderweitig Kontakte geknüpft hat.
Je enger du mit einem solchen Multiplikator verknüpft bist, desto eher wird er/sie dir auch helfen.
- Informationsgeber
Wissen ist Macht und das gilt insbesondere auch für die Jobsuche. Zunächst musst du dir schließlich bewusst machen, was du eigentlich möchtest, welche Position du anstrebst und welche Unternehmen für dich in Frage kommen.
Nicht jeder in deinem Netzwerk kann dir direkt für eine Anstellung weiterhelfen, aber sicherlich jeder kann dir etwas über seine/ihre Tätigkeit erzählen oder dir über Erfahrungen aus bestimmten Unternehmen berichten. So kannst du viel schneller und besser eingrenzen, wohin du überhaupt möchtest.
- Referenzgeber / Testimonial-Spender
Bewertungen von anderen sind für die menschliche Entscheidungsfindung immens wichtig, nicht zuletzt deswegen spielen sie auch im Marketing eine große Rolle. Vielleicht kennst du jemanden in deinem Netzwerk, der oder die sich positiv über deine Kenntnisse in einem bestimmten Bereich äußern würde. Je höher diese Person selbst gestellt ist, desto mehr Eindruck macht das Testimonial.
Warum ist Vitamin B so wichtig für die Jobsuche
Hättest du gedacht, dass die allermeisten Jobs unter der Hand vermittelt werden? Gerade für Führungskräfte ist der sogenannte verdeckte Stellenmarkt für die Jobsuche absolut entscheidend. Was sich noch hinter diesem Wort verbirgt, kannst du im verlinkten Artikel nachlesen.
Ein gut gepflegtes Netzwerk wird sich aber ganz allgemein positiv auf deine Karriere auswirken. Persönliche Kontakte öffnen Türen, selbst (oder gerade) dann, wenn du am wenigsten damit rechnest.
Es lässt dich außerdem „wichtiger“ oder kompetenter erscheinen, wenn andere sehen, mit welchen Leuten du dich schon vernetzt hast. Bekannte Persönlichkeiten sind dafür von Vorteil, aber definitiv kein Muss!
Wie kannst du dir ein gutes Netzwerk aufbauen?
Zuerst sei gesagt: Ein gutes Netzwerk aufzubauen, braucht seine Zeit. Und erzwingen kannst du es auch nur zu einem gewissen Teil.
Vermittelst du anderen den Eindruck, dass du auf „Teufel komm raus“ einen Kontakt herstellen möchtest oder sogar einen „Hintergedanken“ hast, werden sie wahrscheinlich eher auf Abstand gehen. „Entspannte Freiwilligkeit“ und Reziprozität erhöhen wiederum deine Chancen.
Netzwerke entstehen mehr oder minder automatisch, aber du kannst den Prozess beschleunigen und auch zu einem gewissen Teil steuern. Das fängt schon damit an, mit welchen Leuten du dich umgibst, auf welche Leute du zugehst und wie du Kontakt zu ihnen hältst.
Dabei ist es immer gut, wenn du Leuten etwas bietest. Sei es ein Ratschlag, eine Empfehlung deinerseits oder einen Gefallen, indem du für sie etwa ein kleines Problem ohne Aufwendung löst. Ein Netzwerk erfordert ein Investment, doch das kann sich langfristig für dich sehr auszahlen, denn deine Kontakte werden dir mit Sicherheit das zurückgeben, was du für sie getan hast.
Wie du Netzwerken lernen kannst, beschreibe ich im verlinkten Artikel noch genauer.
So aktivierst du dein Netzwerk
Hast du dein bestehendes Netzwerk geordnet und „sortiert“ geht es nun darum, diese zu über deine Absichten zu informieren. Dein Netzwerk kann schließlich nicht bei der Jobsuche für dich arbeiten, wenn es gar nicht weiß, was du eigentlich möchtest.
Konzentriere dich zunächst auf solche Leute, mit denen du auch persönlich enger verknüpft bist und die dich besser kennen – unabhängig von ihrer potenziellen „Rolle“. Aufgrund eures Verhältnisses wird es dir wahrscheinlich leichter fallen, auf sie zuzugehen, und außerdem werden sie auch bereiter sein, dir zu helfen. So kannst du dir Selbstvertrauen aufbauen.
Beginne nicht unbedingt mit den chancenreichsten Kontakten. Gerade am Anfang des Aktivierungsprozesses neigst du wahrscheinlich eher zu Nervosität. „Übe“ zunächst mit anderen und baue dir auf diese Weise Sicherheit auf.
Am wirkungsvollsten ist es, wenn du in ein persönliches Gespräch mit deinen Netzwerkkontakten kommst, z. B. am Telefon. Der Austausch im Gespräch ist deutlich intensiver als eine Textnachricht oder eine E-Mail. Die funktionieren zwar theoretisch auch, werden aber mit Sicherheit nicht dieselbe Wirkung erzielen.
Arbeite dich auf diese Weise durch deine Liste von Kontakten durch – jedoch nicht alle auf einen Schlag, sondern nur einen gewissen Teil. Schließlich braucht dein Netzwerk auch etwas Zeit, um für dich aktiv zu werden. So sparst du Zeit und eventuell auch deinen Kontakten unnötige Arbeit.
Hast du noch Fragen zum Thema Netzwerk & Jobsuche? Dann kontaktiere mich einfach direkt! In einem unverbindlichen Kennenlerngespräch kannst du mich bzw. einen Coach aus meinem Team besser kennenlernen und wir besprechen, wie wir dir vielleicht in einem Coaching weiterhelfen können.